Das Atelierhaus Quartier am Hafen zeigte vom 6. Dezember 2013 bis zum 10. Januar 2014 im Rahmen seines Ausstellungsprogramms eine ortsbezogene Raumsinstallation mit neuen Arbeiten der Künstlerinnen Katja Donnerstag und Yvonne Klasen, kuratiert von Anne Mager.
„Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich’s, will ich’s aber einem Fragenden erklären, weiß ich’s nicht.“ (Augustinus zum Wesen der Zeit)
Hat man sich Sisyphos, wie von Camus vorgeschlagen, als einen glücklichen Menschen vorzustellen? Denn abseits der nicht endenden Mühsal bleibt er doch Herr seiner Tage, seines Felsens und schlussendlich seines Schicksals.
Auch Katja Donnerstag und Yvonne Klasen erarbeiteten in ihrer gemeinsamen Ausstellung im Quartier am Hafen ihre eigene Zeit- und Raumdimension. Die Ausstellung PAUSE spielte mit den Möglichkeiten von Wiederholung, Endlosigkeit und präzise gesetzten Irritationsmomenten – in einem ganz eigenen Tempo.
Die beiden Künstlerinnen vereint die sichtbare Faszination am Möglichkeitsreichtum von Medien und Materialien. Auch ihren Arbeitsabläufen geben sie prozesshafte Freiräume, die zu unerwarteten und dennoch intendierten Ergebnissen führen – Zufälle lassen sich nicht planen, aber methodisch nutzen. Es sind die kleinen Verschiebungen und Ungenauigkeiten, die richtungsweisend in der Arbeit von Katja Donnerstag und Yvonne Klasen sind und ihnen weit jenseits bloßer Willkür ihre poetische Leichtigkeit verleihen.
So auch bei den sorgfältig entwickelten Interventionen im Ausstellungsraum des Quartier am Hafens: Die hier gezeigten Endlos-Kommunikationsschleifen, Raumverschiebungen und -wiederholungen kitzeln die Wahrnehmung des Betrachters. Die einzelnen Elemente der gemeinsam konzipierten Ausstellung entfalten ihren assoziativen und performativen Charakter und verschmelzen zu einer situativen Gesamtinstallation.
PAUSE war kein lauter Ausbruch aus Routinen und hektischen Hypes, sondern vielmehr eine präzise, sensible und doch luftig-leichte Beobachtung von Raum, Zeit und Situation.