The Assembling White Smoke – der montierte weisse Rauch so der Titel der ersten gemeinsamen Ausstellung von Jessica Twitchell und Thomas Straub.
Für die Ausstellung im Q 18 entwickeltenTwitchell und Straub gemeinsam eine raumgreifende Arbeit. Mit einem architektonischen Ansatz errichteten sie einen schamanistischen Bau, der sein illusionistisches Dasein ganz von selbst unterwandert.
Hierbei bezogen sich die Künstler auf zwei altertümliche Rundbauten aus ganz verschiedenen Kulturkreisen, zu denen Straub und Twitchell jeweils eine persönliche Verbindung haben.
Zum einen handelte es sich um einen Schwarzwälder Holzkohlenmeiler – ein Bau, welcher einzig zur Holzkohle Erzeugung gebaut und hier für in Brand gesetzt wird – und zum anderen um ein Miwok Assembly House, ein zu rituellen Tänzen benutzter Rundbau der californischen Miwok Indianer.
Trotz der unterschiedlichen Nutzung ist ihnen jedoch eine abstrakte Verwandtschaft inne.
Twichell und Straub nahmen in der von ihnen entwickelten Ausstellungsarchitektur/Installation die offensichtlich formale Verwandtschaft der Konstruktionen des Meilers und des Assembly Hauses auf.
Bei beiden Künstlern spielt das Hinterfragen des Bildes und der Bildhaftigkeit eine große Rolle. Mythische, traditionelle und bekannte Elemente und Symbole werden aufgegriffen und in die heutige Zeit überführt, um somit neu beleuchtet zu werden.
Ist es bei Straub eher das Reduzierte, Sakrale, ist das Mittel bei Twitchell eher die Repetition und eine dadurch entstehende, moderne Ornamentik.
Der Titel der Ausstellung war eine Art Metapher für die abstrakte Verwandtschaft.
http://marcelwurm.studio/q-achtzehn/
Fotos: Martin Plüddermann