15. Juni – 4. Juli 2025
In Kollaboration mit der Theodor Wonja Michael Bibliothek und einer Library of Grief and Resilience
In der iranischen Kultur markiert das Chehelom (der vierzigste Trauertag) einen Raum zwischen Leere und Anerkennung – einen Moment, der zwischen Wunde und Erinnerung schwebt. Die Zahl vierzig steht seit jeher symbolisch für Übergang – spirituell, religiös und populär: von Rohheit zu Reife, von Anwesenheit zu Abwesenheit, von Katastrophe zu Kontemplation. Am vierzigsten Tag verwandelt sich der Tod von einem persönlichen Ereignis in ein kollektives Gedächtnis – getragen in einer Stille, die nicht aus Sprachlosigkeit entsteht, sondern aus Bewusstsein.
In dieser Arbeit nimmt Chehelom eine neue Form an – nicht als Trauer um ein einzelnes Leben, sondern als Auseinandersetzung mit dem, was verloren ging und weiterhin verloren geht. Diese Arbeit lädt ein zur Teilhabe an einer Trauer, die weder rein privat noch bloß historisch ist – eine Trauer, die im Alltag verankert ist: in den unausgesprochenen Stillen, in den Tragödien, die wir normalisieren, in dem, was verschwindet – ohne Kerze, ohne Zeugnis. Hier ist Trauern nicht nur Schmerz; es ist ein ästhetischer und ethischer Akt.
Eröffnungsperfomance: 15. Juni 2025, 17 Uhr | Q18
Öffnungszeiten: 21.6., 22.6., 28.6., 29.6. 14 – 18 Uhr