Anna Sokolova – Schwarz Weiss Schwarz


Das Atelierhaus Quartier am Hafen zeigte vom 22. Februar bis zum 22. März 2013 im Rahmen seines Ausstellungsprogramms eine ortsbezogene Medieninstallation mit neuen Arbeiten der Künstlerin Anna Sokolova, kuratiert von Anne Mager. Die in der Einzelausstellung „Schwarz-Weiß-Schwarz“ gezeigten Interventionen im Innen- und Außenraum setzten sich anhand der Symbolik der Fahne mit Fragen der Monumentalität und künstlerischer Autonomie auseinander.

Das Hissen einer Fahne ist immer ein symbolträchtiger Akt. In stolzer Positionierung schwingt die weißrussische Medienkünstlerin in ihrer neuesten Arbeit „Schwarz-Weiß-Schwarz. Manifest“ eine gigantische Fahne, ein weißer Balken auf schwarzem Grund erhebt sich durch die Lüfte. Anna Sokolovas Werk ist jedoch weniger politisches Statement, sondern fokussiert die Reduktion von Form und die Definition von Raum.

Die weißrussische Medienkünstlerin (geboren 1975 in Minsk, Belarus) untersucht bereits seit mehreren Jahren die Wechselwirkungen zwischen architektonischer Umgebung und skulpturalem Potential des bewegten Bildes. Als Grundelement dient ihr die Bewegung einer weißen Linie auf schwarzem Untergrund. In ihrer Reihe „Ornament“ setzt sie diese in alternierenden Formationen mit der jeweiligen Architektur und dem Betrachter in einen Dialog. Nun überträgt Sokolova das Element des schwarz-weißen Ornaments in den dreidimensionalen Raum. Sowohl im Ausstellungsraum als auch auf dem Außengelände des Quartier am Hafens erfährt die Fahne eine Umnutzung zum skulpturalen Medium. Anna Sokolova formulierte mit „Schwarz-Weiß-Schwarz“ ein Manifest der künstlerischen Souveränität und formal-ästhetischen Autonomie.