So wie Mike Lacey’s Comic ‚X-Ray Specs‚, spielte auch die Ausstellung ‚The Wavering Stage‘ mit ihrem asymmetrischen Informationsvorsprung gegenüber der Umwelt. Der Blick der Zuschauer auf der Couch – auf dem Motiv der Einladungskarte – entspricht dem Blick durch die Röntgenbrille von Lacey’s jungem Protagonisten Ray.
Mit einer medialen Transformation des gesamten Ausstellungsraumes und einhergehender Mystifizierung des Alltagsobjektes, betrieb auch der Künstler Alwin Lay eine Mobilisierung der Sehgewohnheit. Die von Ihm dargestellten Objekte funktionierten oft als offene Projektionsflächen und somit unendlich tiefe Assoziationscontainer zugleich. So bewegten sich die präzisen Aussagen Lays in der Wahrnehmung des Beobachtenden stetig zwischen Denotation und Konnotation auf und ab.
Lorelinde Verhees, die erfolgreich wie auf Drahtseilen zwischen der Fotografie und angrenzenden Medien balanciert, stellte mit einer post-fotografischen Installation die Frage nach der Herkunft der Inszenierung und des Objektes an-sich in den sprichwörtlichen Raum. Das Bewusstsein, dass ein Medium nie unschuldig sein kann sondern eine explizite, prägende und zu verantwortende Bedeutung widerspiegelt, war hierbei intrinsisch mir Ihrem Schaffen verknüpft.
In ‚The Wavering Stage‘ ließen Lay und Verhees den Blick durch Ihre eigenen Brillen zu. Hierbei glich die Rahmung dieses Blickes, den die Künstler dem Zu-sehenden gewährten, einer austarierten Wissenschaft. So wurde letztlich der Witz der Vermittlung zum entscheidenden Faktor, der den Begriff der Bühne als Medium ins wanken bringt und die Realität von Objekt und Inszenierung offen in Frage stellt.
Abbildungen © Alessandro De Matteis & Houtan Nourian