Künstler/innen im Quartier: INGEBORG THISTLE


In den nächsten Monaten werden wir immer wieder einen Blick in die Ateliers werfen und so nach und nach die Künstler/innen hier im Quartier am Hafen vorstellen. Beginnen möchten wir mit Atelier 42:

INGEBORG THISTLE
Die abstrakte Kunst auf Leinwand und Papier von Ingeborg Thistle hat sich aus der figurativen Malerei heraus langsam über etliche Jahre hinweg stetig entwickelt: leise im Ausdruck aber auch schwungvoll in Bewegung, manchmal zurückhaltend aber auch auffordernd und hinterfragend, mit Farben sicher gestaltend oder minimalistisch zurücknehmend. Ihre bildnerischen Arbeiten sind künstlerische Erlebniswelten, haptisch und lebendig. Viele Monotypien in Acryl, ihre Bleistift-Zeichnungen oder die Frottagen, sowie künstlerische Fotografien und Objekte ergänzen das weitere Schaffen der Künstlerin.

In den letzten 4-5 Jahren setzt Ingeborg Thistle wieder ganz bewusst auf das Große Format. In übermütigen oder kraftvollen Schwüngen und bis zur Expressivität neigenden Farbentwicklungen gelingt ihr etwas, das sich kurz als eine „Freie Malerei“ benennen lässt. Beim näheren Hinschauen und dem sich Vertiefen in die einzelnen Details des Kunstwerkes spürt der Betrachter die Bewegungen nach, die die Hände der Künstlerin auf der Leinwand genommen haben. Das Verschmelzen und Laufenlassen der Farben Blau, Gelb und Rot, die bei den einzelnen Bildern jeweils vorherrschen, und die Komposition selbst übertragen ihre Lebendigkeit auf den Betrachter, der von Temperament und einer starken Ausdruckskraft beeinflusst wird.

Die Linien, die die Künstlerin einbaut, und deren Richtungen das Auge verfolgt, beruhigen bewusst die Bildsprache und führen wieder zurück auf den Ausgangspunkt. Dabei entwickeln sich die Linien aus dem „Goldenen Schnitt“ zum Bildmittelpunkt, dem Bildzentrum hin. Das Gesamtkunstwerk wird dabei erfasst und lässt den Betrachter mit vielen neuen Empfindungen und Fragen zurück, die er mit nach Hause nimmt.

 

Fotos: Jennifer Braun


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